Donnerstag, 28. Oktober 2010

Knusprige Kartoffelpizza nach sardischer Art

Das Leben kann einem schon gemein mitspielen. Da packt man sich in Windeseile das Wissen der letzten drei Jahrzehnte germanistischer  Forschungsstandpunkte zum Minnesang drauf, schreibt – schreibt bis einem die Hände und Hirnwindungen bluten, binnen weniger Tage eine halbwegs milde stimmende Stellungnahme zusammen, nur um, als das geschafft ist, noch einmal ein gutes Dutzend durchaus spannender Texte zum keltischen Mythos im hoch- und spätmittelalterlichen Roman nachzuschieben und die verbliebenen Lücken zwischen den Hirnwindungen damit zu füllen, immer dabei die näher rückende Bewährungsprobe im Blick und die Gewissheit „Danach darfst Du schlafen“. Aber Fortuna meint es anders mit dir, das Schicksalsrad dreht sich ungnädig weiter. Schlafen kannst Du, wenn Du tot bist. Oder, wie konnten wir zuletzt das eine oder andere Mal in Sookies Blog lesen? Die Zeit, sie rennt!

Nun – den Plan, mich jetzt, nachdem Hausarbeiten und Prüfungen vollzogen sind, mal so richtig intensiv meinen privaten Projekten zu widmen, hat ein ziemlich überraschendes (und über alle Maßen tolles) Jobangebot durchkreuzt. Ich werde mich also in den nächsten Tagen ein wenig mit dem Thema Zeitmanagement auseinandersetzen müssen, denn gekocht habe ich, aber zwischen den Vorbereitungen für meine Seminare und Vorlesungen und denen für das Tutorium zur Älteren deutschen Literatur, in welchem ich nun also die Aufgabe habe, bis Endes des Semesters 15 mitunter panische Erstsemester zu betreuen und auf ihre Klausur vorzubereiten, blieb nicht so viel Muße, an verständlichen Rezepttexten zu feilen ;)
Um mich allerdings ein wenig zu motivieren, habe ich vor ein paar Tagen eines meiner all-time favorites gebacken und das gibt es heute für euch:

(Nicht mehr ganz so) Sardische Kartoffelpizza:
(Rezept für 3-4 Personen)

Für den Teig:
200g mehlig kochende Kartoffeln
160g Mehl
14g Frischhefe
2-3 EL Wasser oder Sojamilch
1 Prise Zucker
Salz

Für den Belag:
1 mittelgroße Zwiebel
4 große Tomaten
2 Konblauchzehen
2 EL Rapsöl
Salz
Pfeffer
(Optional:)
Räuchertofu, Kräuter und Gemüse eurer Wahl, Hefeschmelz

Die Kartoffeln gar kochen, in eine Schüssel mit sehr kaltem Wasser legen, häuten, anschließend trocken tupfen und in einer Schüssel mit einem Kartoffelstampfer oder einer Gabel zerdrücken. Wenn die Kartoffeln noch lauwarm sind, die Hefe mit lauwarmem Wasser (oder Sojamilch) und einer Prise Zucker verrühren und auf die Kartoffelmasse gießen. Zehn Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen. Nun mit dem Mehl und etwas Salz (schätzungsweise ein knapper Teelöffel) verkneten. Der Teig darf leicht kleben. Anschließend weitere 40 Minuten an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen. Derweil den Backofen auf 200° vorheizen und in einem Topf so viel Wasser zum kochen bringen, dass die kreuzweise eingeschnittenen Tomaten darin Platz haben. Die Tomaten einige Minuten mitköcheln lassen, währenddessen die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken und beiseite stellen. Anschließend die Tomaten unter fließendem Wasser häuten, einen Moment abkühlen lassen, vom Strunkansatz befreien und grob hacken. Derweil in einer Pfanne etwas Öl erhitzen und die gehackte Zwiebel und den Knoblauch darin dünsten. Die Tomaten hinzugeben, Hitze wegnehmen und die Tomaten einköcheln lassen. Schließlich die Tomatensoße mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Auf die Foccacia Sarda kommt im (mir bekannten) Original nur in Würfel geschnittener Schafskäse. Mir schmeckt die Pizza auch nur mit der Tomatensoße schon sehr gut (das Geheimnis liegt hier nämlich ohnehin im unschlagbar knusprigen Teig, so dass der Rest ohne Scheu einfach gehalten werden darf). Wem das jedoch nicht reicht, der hat jetzt Zeit, noch etwas Gemüse oder Tofu zu würfeln, mit Kräutern abzuschmecken (frischer Thymian macht sich besonders gut!) und Hefeschmelz (zum Beispiel nach dieser Anleitung von smultron) zu machen. Auf dem Bild habe ich einen Teil der Pizza mit Auberginenscheiben belegt. Passt auch gut.
Inzwischen solltet ihr euren Teig natürlich nicht vergessen. Wenn er nach 40 Minuten schön aufgegangen ist, könnt ihr ihn auf einem eingefetteten oder mit Backpapier ausgelegten Backblech ausrollen (bestäubt ihn dafür eventuell mit etwas Mehl – der Teig könnte recht klebrig sein) und anschließend mit eurer Tomatensoße bestreichen. Belegt ihn nun mit eurem Gemüse und eurem Hefeschmelz, oder schiebt ihn gleich in den Ofen, lasst die Pizza etwa 30 Minuten goldbraun backen und ladet mich zum Essen ein! :)


Montag, 4. Oktober 2010

Nervennahrung

Nein, ihr habt euch nicht verguckt - auch bei mir gibt es endlich mal wieder ein Update. Der eine oder andere wird sich vielleicht schon gefragt haben, ob hier in absehbarer Zeit überhaupt noch etwas passiert. Und natürlich habe ich mein Blog nicht vergessen - es steht schließlich noch ein Weihnachtsgeschenk an, das geschrieben werden will.
Mich ereilte das, was mich am Ende so ziemlich jeder Semesterferien ereilt. Die Erkenntnis nämlich, dass drei mehr oder minder freie Monate, sofern sie denn vor dir liegen, sich wesentlich länger anfühlen, als zu dem Zeitpunkt, da Du einen großen Teil davon hinter dir gelassen hast ;)

In den letzten Wochen habe ich damit wenig Zeit in der Küche und umso mehr über meinem Schreibtisch verbracht, denn diverse Literatur wartete darauf, meinen Wissensstand zu erweitern und in eine Hausarbeit mit dem formschönen Titel Phänomen höfischer Minnesang: Ausdruck eines exklusiv heterosozialen Liebeskonzeptes, oder die Verhandlung homosozialer Beziehungskonstrukte? einzufließen. Stilecht gab es hierzu eher Tee und Studentenfutter, als spannende vegane Köstlichkeiten.


 Aus diätischer Sicht ist das durchaus toll, für euch allerdings weniger interessant und noch dazu nicht sehr zuträglich, wenn wir auf den Kalender blicken und mit Schrecken feststellen, dass der 24. Dezember – und damit der Tag, an dem die hier festgehaltenen Rezepte spätestens in hübsch gebundener Form bei meiner Mutter unter dem Weihnachtsbaum liegen sollten – nicht mehr allzu fern ist. Deshalb, und weil morgen Mittag weiter gearbeitet wird, schiebe ich hiermit das lange versprochene Kürbismarmelade-Rezept, sowie meine „Milch“brötchen nach, denn nach einem leckeren Frühstück kann der Tag nur gut werden!

Kürbismarmelade:
(Rezept für 3-4 Gläser)

3 säuerliche Äpfel (zum Beispiel Braeburn)
500g Kürbisfleisch
4EL Zitronensaft
50ml Apfelsaft
1 Prise Zimt
1TL kandierter Ingwer, fein gehackt
320g Gelierzucker 3:1
Wasser

Das Kürbisfleisch in kleine Würfel schneiden und in einem Topf mit genügend Wasser zehn bis fünfzehn Minuten köcheln lassen. Währenddessen zunächst den Ingwer hacken und die Äpfel schälen und in Würfel schneiden und beides beiseite stellen. Wenn das Kürbisfleisch weich geworden ist, das Wasser abgießen und die Apfelwürfel, den Ingwer, sowie Zimt, Zucker, Zitronen- und Apfelsaft zu dem Kürbisfleisch geben und alles bei mittlerer Hitze zum köcheln bringen. Wenn die Mischung kocht, für weitere fünf Minuten sprudelnd kochen lassen (Deckel nicht vergessen!). Anschließend gegebenenfalls pürieren und noch heiß in Marmeladengläser füllen, diese verschließen und für eine halbe Stunde über Kopf stehen lassen.

Milchbrötchen:
(Rezept für 6 Stück)

160g Mehl
1 TL Backpulver
1 Prise Salz
15g Margarine
50ml Sojamilch
50ml Wasser
ca. 20g Zucker

Ofen auf 220° vorheizen, dann das Mehl mit Backpulver, Zucker, sowie einer Prise Salz mischen und die Margarine hinein geben und mit den Fingerspitzen leicht unterkneten. Sojamilch und Wasser mischen, Mulde in die Mehlmischung drücken und schlückchenweise fast die gesamte Flüssigkeit zugeben. So lange kneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht, der nicht mehr klebt (eventuell noch ein wenig Mehl unterkneten, wenn der Teig zu feucht geworden ist). Teig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausrollen und mit einem leicht bemehlten Glas Kreise ausstechen und mit leichtem Abstand zueinander auf dem Blech verteilen. Mit dem Rest der Milch-Wasser-Mischung bestreichen und in ca. 12 Minuten goldbraun backen.


Sonntag, 5. September 2010

Kindergeburtstag

Man kann mir grundsätzlich viele Dinge nachsagen. Eines gehört aber gewiss nicht dazu. Es ist nicht etwa so, dass ich Kinder nicht leiden könnte. Während jedoch beim Anblick von kleinen Tieren ein gehöriger Überschuss an Bemutterungs-Hormonen freigesetzt wird und ich mich retrospektiv betrachtet meist dabei erwische, in gutturale, grenzdebil anmutende Quietschlaute zu verfallen, setzt das Kindchenschema in Sachen Miniaturmenschlingen bei mir zumeist aus.

Eine große Ausnahme bilden dabei aber mein Neffe und meine Nichte. Ja, es gab auch schon Phasen, in denen ich dezent genug von den beiden hatte („Claudiaaaaaa....was ist das? Und das? Und das? […]?“), aber prinzipiell komme ich nicht umhin, zu behaupten, dass das schon zwei verdammt tolle Wesen sind. Meistens ;).
Nachdem mein Neffe neulich schon von mir bebacken wurde, ist nun natürlich meine Nichte an der Reihe. Praktisch, dass sie heute zwei Jahre alt wird. Ich bin ja noch dabei, mich an die kulinarischen Tücken des Kindergaumens heran zu tasten, aber erste Erkenntnisse haben gezeigt, dass man mit süß und bunt zumindest bei diesen beiden nicht so viel verkehrt macht. Und da meine Nichte ein richtiges kleines Prinzesschen ist, bekommt sie von mir (neben dem tollen Plüsch-Frühstücksset von Ikea und ein bisschen „das ist Deko – das darfst Du nicht anfassen“ für die Wand) eine Ladung Kirsch-Schoko-Muffins mit rosa Icing. Und die Familie darf ihr ausnahmsweise beim Aufessen behilflich sein ;)

Saftige Kirsch-Schoko-Muffins mit rosa Icing:
(Rezept für 12 Muffins)

Für die Muffins:
300g Mehl
85g Zucker
70g Margarine
10g Backpulver
150g Kirschen aus dem Glas
200ml Sojamilch
50ml Kirschsaft
50g gehackte Bitterschokolade

Die Margarine mit dem Zucker in einer Schüssel cremig rühren. Anschließend Mehl, Backpulver, Sojamilch und Kirschsaft  in die Schüssel geben und alle Zutaten zu einem homogenen Teig verrühren. Zum Schluss die Kirschen und die gehackte Schokolade unterheben, den Teig auf 12 Muffinförmchen verteilen und im vorgeheizten Backofen bei 180° etwa 20 Minuten backen.

Für das Icing:
125g Margarine
200g Puderzucker
3 EL Kirschsaft

Die Margarine mit dem Puderzucker und dem Kirschsaft verrühren, so dass eine homogene Masse entsteht. Anschließend immer einen knappen Teelöffel des Icing auf je einen ausgekühlten Muffin setzen und mit einem Messer verstreichen. Den Rest des Icing in einen Spritzbeutel füllen und die Muffins damit verzieren.


Im Hintergrund zu erahnen sind die beiden Bilder, die ich ihr gemalt habe. Zwei impressionistisch angehauchte Blumenwiesen. Oder so. ;) In Wirklichkeit weniger orange- denn rosastichtig und mit ein paar aus rosa Papier ausgeschnitteten Schmetterlingen verziert.

Samstag, 4. September 2010

Spicy Jack

Neulich fiel mir wieder einmal ein Kürbis in die Hände. Ich liebe die Dinger und freue mich immer, wenn endlich Saison ist und ich leckere Suppe kochen kann. Allerdings  hatte ich die diesjährige Saison ja bereits im August mit meiner Kürbissuppe eingeleitet, weshalb ich mit diesem Exemplar nun etwas anderes machen wollte.
Die Wahl fiel auf ein scharfes Kürbis-Chutney. Dazu gab es deftige Samosa(s) (Menschen mit Kenntnissen in Hindi mögen mir mitteilen, ob auch der Plural ohne S-Endung auskommt). Aus den 'Resten' (nicht der Samosas ;) ) habe ich später noch ein paar Gläser Kürbismarmelade gekocht. Das Rezept bekommt ihr später.

Kürbis-Chutney:
(Rezept für 2-3 Gläser)

500g Hokkaido-Kürbis
2 mittelgroße Tomaten
2 Äpfel (Braeburn)
160g Zucker
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
½ Chilischote
1 TL gehackter Ingwer
1 TL gemahlener Koriander
½ TL gemahlener Piment
½ TL gemahlener Kurkuma
1TL Salz
1 Prise Pfeffer
1 EL Rapsöl
Wasser

Das Kürbisfleisch in kleine Würfel schneiden und in einem Topf mit Wasser bedeckt 15-20 Minuten köcheln lassen. Währenddessen in einem zweiten Topf etwas Wasser zum kochen bringen, die Tomaten kreuzweise einschneiden und für wenige Minuten in das kochende Wasser legen. Anschließend die Tomaten aus dem Wasser holen, kurz abkühlen lassen und häuten.
Die Schalotten, den Knoblauch, den Ingwer und eine halbe Chilischote sehr fein hacken, in einer Pfanne einen Esslöffel Rapsöl erhitzen und das gehackte Gemüse darin anschwitzen. Währenddessen die Tomaten grob würfeln, die Äpfel schälen, vom Kerngehäuse befreien, ebenfalls würfeln und beides in die Pfanne geben. Nun das Wasser aus dem Topf mit dem Kürbisfleisch abgießen und das Kürbisfleisch pürieren. Wenn das Kürbisfleisch die gewünschte Konsistenz hat, das Gemüse aus der Pfanne, sowie 220ml Essig und 160g Zucker hinzufügen und mit Salz, Pfeffer, Koriander, Piment und Kurkuma abschmecken. Etwa eine Stunde köcheln lassen, dabei hin und wieder umrühren. Noch heiß in Einmachgläser füllen.

Samosas:
(Rezept für 8 Stück)

Für den Teig:
100g Mehl
40ml Rapsöl
35ml Wasser
2 Messerspitzen Backpulver
2 Prisen Salz

Für die Füllung:
1 mittelgroße Kartoffel
1 kleine Tomate
1 Knoblauchzehe
1 Schalotte
½ kleine Karotte
30g gekochte Erbsen
½ TL Kurkuma
1 Prise Piment
½ TL Salz
1 Prise Pfeffer
1 EL Rapsöl
1-2 EL Kokosmilch oder Wasser
Wasser für die Kartoffel
Rapsöl zum frittieren

Zunächst Mehl, Öl, Wasser, Backpulver und Salz in einer kleinen Schüssel mischen, zu einem homogenen Teig verkneten und abgedeckt ruhen lassen. Nun die Kartoffel schälen, in kleine Würfel schneiden und in einem Topf mit etwas Wasser weich garen. Währenddessen den Knoblauch und die Schalotte hacken, die Karotte schälen, in feine Würfel schneiden und alles in einer erhitzten Pfanne mit einem Esslöffel Rapsöl anschwitzen. Die Tomate ebenfalls Würfeln und zusammen mit den Erbsen in die Pfanne geben. Wenn die Kartoffelwürfel weich gegart sind, diese abgießen, stampfen und zu dem anderen Gemüse geben. Nun alles mit ein bis zwei Esslöffeln Kokosmilch oder Wasser zu einer leicht cremigen Masse rühren, und mit Salz, Pfeffer, Kurkuma und Piment abschmecken.
Jetzt den Teig aus der Schüssel holen und in vier gleichgroße Stücke teilen. Jedes Stück zu einer Kugel formen und diese zu einem runden Fladen von etwa 15cm Durchmesser ausrollen. Den Fladen mit einem Messer in der Mitte halbieren, auf jede Hälfte einen guten Esslöffel der Gemüsefüllung geben, zu einem Viertelkreis zuklappen und den Teig gut andrücken. Wenn alle Teigstücke gefüllt sind, in einen kleinen Topf soviel Rapsöl füllen, dass der Boden etwa ein bis zwei Zentimeter hoch bedeckt ist, das Öl erhitzen und anschließend die Samosas vorsichtig von jeder Seite zwei bis drei Minuten knusprig goldgelb frittieren und auf einem mit Küchenkrepp belegten Teller abtropfen lassen.

Dienstag, 31. August 2010

Orientalischer Abend III

Und es geht direkt weiter mit der Nachspeise:

Baklava:
(Rezept für 4 Personen)

3 Blätterteigplatten
25g Paniermehl
25g Zucker
1g Zimt
1 Prise Nelken gemahlen
40g Margarine

Für den Sirup:
55g Zucker
55g Löwenzahnhonig
3 Prisen Zimt
1 Prise Nelken gemahlen
200ml Wasser

Die Margarine in einem kleinen Topf schmelzen, währenddessen die Blätterteigplatten auftauen. Anschließend die gemahlenen Mandeln, das Paniermehl, den Zucker, sowie Zimt und Nelken vermischen. Eine Form fetten,die erste Blätterteigplatte hineinlegen, mit etwas Margarine bepinseln, die Hälfte der Mandelmischung darauf verteilen und mit ein wenig Margarine beträufeln. Dann die zweite Blätterteigplatte oben auflegen, genauso verfahren (Margarine, zweite Hälfte der Mandelmischung, etwas Margarine). Zuletzt die dritte Blätterteigplatte auflegen, mit der Margarine bepinseln und so einschneiden, dass ein Rautenmuster entsteht. Im vorgeheizten Backofen bei 180° in ca. 15 Minuten goldgelb backen. Währenddessen für den Sirup Zucker, Löwenzahnhonig, Zimt, Nelken und Wasser in einem Topf mischen, gut verrühren und ca. 10 Minuten leicht köcheln lassen. Anschließend noch heiß über das fertig gebackene Baklava gießen und dieses ein paar Stunden ziehen lassen.


Tipp: Weil das Baklava so süß ist, empfiehlt sich dazu eine heiße Tasse Kaffee oder Schwarzer Tee. Wer etwas variieren will, kann statt Mandeln auch gemahlene Haselnüsse oder Pistazien verwenden, oder mischen.

Montag, 30. August 2010

Orientalischer Abend II

Zugegeben, ein wenig verspätet, aber ich habe euch nicht vergessen. Manchmal drängt sich das echte Leben einfach ganz dreist in den Vordergrund ;) Deshalb hier auch ausnahmsweise keine großen Worte, sondern nur fix die Rezepte für den Hauptgang meines Orientalischen Abends: das Imam Bayildi (türkisch für "der Imam fiel in Ohnmacht" =) ) und der Taboulé-Salat.

Imam Bayildi:
(Rezept für 4 Personen)

2 große Auberginen
2 kleine Karotten
6 große Champignons
3 große Tomaten
2 EL Tomatenmark
1 Knoblauchzehe
1/2 TL geriebene Muskatnuss
1/2 TL Cumin
1 Bund Petersilie
Salz
Pfeffer
Chili gemahlen
2 EL Rapsöl
Olivenöl
Wasser

Den Ofen auf 150° vorheizen. Die Auberginen der Länge nach mehrmals schälen, so dass ein Streifenmuster entsteht, dann der Länge nach halbieren und in leicht gesalzenes Wasser legen. Wenn die Auberginen schwimmen, mit einem Teller beschweren. Die Knoblauchzehe fein hacken und mit dem Tomantenmark in einem Topf in dem Rapsöl anschwitzen. Währenddessen die Karotten schälen, in kleine Würfel schneiden und mit in den Topf geben. Nun in einem zweiten Topf Wasser erhitzen. Die Champignons klein schneiden und zu den Karotten in den ersten Topf geben. Wenn das Wasser im zweiten Topf kocht, die Tomaten kreuzweise einschneiden, in das Wasser legen und einige Minuten ziehen lassen. Anschließend die Tomaten aus dem Topf holen und ihnen vorsichtig die Haut abziehen. Tomaten hacken und in den Topf zu dem anderen Gemüse geben. Zwischendurch mit dem heißen Wasser ablöschen. Jetzt die Auberginenhälften aus der Schüssel nehmen, aushöhlen, das entnommene Fruchtfleisch hacken, zum restlichen Gemüse geben und mitdünsten. Die ausgehöhlten Auberginenhälften derweil leicht mit Olivenöl einpinseln und und kurz in den erhitzten Ofen legen. Das Gemüse mit Muskat, Cumin, Salz und Pfeffer abschmecken und so viel Wasser hinzufügen, dass eine sähmige Masse entsteht. Nun die Petersilie hacken und unterheben, köcheln lassen. Dann die Auberginenhälften aus dem Ofen holen, mit dem Gemüse füllen und anschließend mit etwas Olivenöl beträufeln. Im Ofen bei 150° ca. 30-40 Minuten garen.



Taboulé:
(Rezept für 4 Personen)

250g Bulgur
350ml Wasser
2 mittelgroße Tomaten
1/2 rote Paprikaschote
1/2 Salatgurke
1 Bund Petersilie
1 Bund Minze
2 EL Salatkörnermischung
6 EL Zitronensaft
4 EL Olivenöl
Salz
1 Prise Pfeffer
1 Prise Chili gemahlen
1 Prise Koreander gemahlen

Das Wasser in einem kleinen Topf zum kochen bringen und den Bulgur hinzugeben. Bulgur fünf Minuten mitköcheln lassen, anschließend den Topf vom Herd nehmen und den Bulgur quellen und auskühlen lassen.
Die Tomaten und die Paprika würfeln und in einer Schüssel mit dem ausgekühlten Bulgur mischen. Die Salatgurke schälen, ebenfalls würfeln und unter den Bulgur mischen. Die Salatkörner unterheben. Nun mit Zitronensaft, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Chili und Koreander abschmecken und einige Stunden ziehen lassen. Etwa eine halbe Stunde vor dem Servieren die Petersilie und die Minze hacken und unter den Salat heben.


Tipp: Wie ihr anhand des ersten Fotos seht, könnt ihr auch einfach Reis zum Imam Bayildi servieren. Bei dieser Variante füge ich dem Reis immer ein paar Korinthen und gehackte Nüsse bei. Wer Soße will, hebt einen Rest der Gemüsefüllung auf und streckt sie zum Beispiel mit passierten Tomaten.

Donnerstag, 26. August 2010

Orientalischer Abend I

Gestern bekamen Herr Kater und ich Besuch. Drei fleißige [sic] ;) Mit-Germanisten, die mir schon diverse leidlich spannende Seminare auf ein mehr als erträgliches Maß angehoben haben und die es zu bekochen galt.
Seitdem ich mir schon vor einer Weile wieder einmal Zimt und Koriander ansah, hält sich meine orientalische Phase recht hartnäckig, so dass ich mich für ein morgenländisches Crossover aus türkischem Fladenbrot, Dolmades (gefüllten Weinblättern), Taboulé, Imam Bayildi (gefüllten Auberginen) und Baklava entschied. Zugegeben, ich habe Semesterferien und damit Zeit.


Um einen gewissen Überblick zu bewahren, bekommt ihr diesmal die Rezepte häppchenweise. Fangen wir also - wie im wahren Leben - mit der Vorspeise an, den:

Dolmades:
(Rezept für 25 Stück)

25 Weinblätter in Salzlake
120g Reis
2EL getrocknete Tomaten
2TL Mandeln
1EL Korinthen
350ml Wasser
1-1 1/2 TL Salz
1 Prise Pfeffer
1 Prise geriebene Muskatnuss
1 EL Rapsöl
2 EL Ölivenöl
2 EL Zitronensaft
Wasser zum einweichen und kochen

Zunächst die Weinblätter vereinzeln, die Stiele entfernen und alle Weinblätter für eine Stunde in eine Schüssel mit kaltem Wasser legen. Zwischendurch einmal das Wasser auswechseln. In der Zwischenzeit die getrockneten Tomaten, die Mandeln und die Korinthen fein hacken und in einem Esslöffel Rapsöl anschwitzen. Nun den Reis hinzu geben und ebenfalls kurz anschwitzen. Anschließend schlückchenweise mit Wasser aufgießen und gut rühren. Nach und nach etwa 350ml Wasser zum Reis geben, bis dieser eine bissfeste Konsinstenz besitzt. Nun mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und abkühlen lassen.

Die Weinblätter aus dem Wasser nehmen und abtropfen lassen. Jeweils ein Weinblatt mit der Oberseite nach unten auf einen Teller legen, am Stielansatz mit einem Teelöffel Reis bedecken, die Blattseiten darüber klappen, zur Spitze aufrollen und das so gefüllte Weinblatt in einen Topf legen. So mit allen Weinblättern verfahren und diese dabei sehr dicht nebeneinander in den Topf setzen, bis der ganze Boden bedeckt ist. Nun die gefüllten Weinblätter mit zwei Esslöffeln Olivenöl, sowie zwei Esslöffeln Zintronensaft beträufeln, mit soviel Wasser begießen, dass sie leicht bedeckt sind und mit einem kleinen Teller beschweren. Anschließend bei geringer Hitze und offenem Topf etwa 40 Minuten sanft köcheln lassen. Die Dolmades abkühlen lassen und kalt servieren.