Sonntag, 15. August 2010

Süße Zeitreise

Gestern besuchten wir den Mittelaltermarkt in Rumpenheim. Früher konnte meine Mutter mit dieser Thematik ziemlich genau gar nichts anfangen, aber inzwischen machen ihr die Marktbesuche mindestens so viel Spaß wie mir und oft genug bin ich es, die sie von einem Stand losreißen muss, weil die gute Frau sich in einem euphorischen Rausch befindet ;)
Weil meine Mama erstens das Auto (und damit auch den Sprit) beisteuert und weil sie es zweitens irgendwie immer schafft, die Händler davon zu überzeugen, ihre Taler den meinen vorzuziehen (schlimm, da hat man eigenes Geld und darf es nicht ausgeben...), wollte ich zumindest etwas Proviant beisteuern. Kurz überlegte ich, dann fiel mir der Dattelschlepper ein. Wer selbst öfter auf MA-Märkte geht, kennt ihn bestimmt auch. Wir lieben seine Süßigkeiten, doch erstens wusste ich nicht, ob er diesmal da sein würde, zweitens wollte ich ja selbst etwas machen. Ich entschied mich schließlich für Lokum, inspiriert von diesem Rezept  bei chefkoch, und weil ich schon eine leise Vorahnung hatte, noch einer simplen Kleinigkeit on top.

Lokum mit Mandeln und Vanille:

Für eine kleine Portion Lokum (etwa 20 Würfel):
250g Zucker
60g Reismehl
300ml Wasser
1 Prise Salz
1 Spritzer Zitronensaft
Mark einer halben Vanilleschote
30g abgezogene Mandeln
Eiswasser
Puderzucker oder Kokosraspel

Zunächst eine kleine Form mit einem Küchentuch auslegen und mit etwa 30g Reismehl bestäuben. Macht das gründlich. Ich habe nur den Boden bestäubt und das Lokum später nur mit Mühe und Not von den Seiten des Küchentuchs lösen können.
Dann die zweite Hälfte des Mehls in einem Topf mit den restlichen Zutaten bis auf die Mandeln vermischen, gut umrühren und bei starker Hitze zum kochen bringen. Wenn die Masse kocht, kann man die Temperatur reduzieren. Bei mittlerer Hitze köcheln und einreduzieren lassen. Hier braucht ihr viel Geduld. Bei mir hat die Masse etwa eine Stunde geköchelt, bis sie die richtige Konsistenz hatte.
Wenn ihr mit dem Löffel Straßen durch die Masse ziehen könnt, die einen Moment bestehen bleiben, bevor die Masse wieder zusammenfließt, seid ihr auf dem richtigen Weg.
Nehmt nun eine Schüssel mit sehr kaltem Wasser und gebt ein Löffelchen der Masse in das Wasser. Testet, ob es fester wird und ihr es zu einer Kugel formen könnt, die elastisch bleibt. Ist dies der Fall, könnt ihr die Mandeln in eure Zuckermasse rühren und anschließend alles in die gemehlte Form gießen. Lasst die Masse gut auskühlen (schätzungsweise mindestens zwei Stunden), stürzt sie dann aus der Form, klopft das Mehl ab und schneidet die Masse mit einem leicht bemehlten Messer in Würfel. Die Würfel könnt ihr nun in Puderzucker oder in Kokosraspeln wälzen und dann zum Beispiel in kleine Pralinenförmchen füllen.

Kleiner Tipp: Passt auf, dass euch die Masse nicht zu fest wird. Ich hatte es sehr gut gemeint und sie so stark einreduzieren lassen, dass sie im Eiswasser schon sehr hart wurde. Nachdem sie ausgekühlt war, wurde sie so fest, dass ich sie kaum schneiden konnte (ich habe dann kleine Stückchen abgerissen und Kugeln geformt). Tut dem Geschmack zwar keinen Abbruch, erfordert aber eine Menge Muskelkraft und gute Zähne ;) Das bekommt ihr bestimmt besser hin!

Verlegenheits-Mandelwürfel:

Ich ahnte ja bereits, dass Projekt Lokum Nr.1 noch nicht den durchschlagenden Erfolg bringen würde, also habe ich nebenher noch eine kleine Alternative gemacht, die wirklich so simpel ist, dass ich mich kurz gefragt habe, ob ich euch das Rezept überhaupt mitteilen soll. Weil es aber ganz gut geschmeckt hat und die Zutaten (zumindest bei mir) fast immer im Haus sind, hier noch schnell das Rezept für die Mandelwürfel.

Zutaten für ca. 25 Würfel:
150g gemahlene Mandeln
Mark einer halben Vanilleschote
5 EL Löwenzahnhonig (mein Favorit ist "Heeni", bekommt ihr zum Beispiel bei Vegan Wonderland)
Eventuell etwas Wasser
Sesamsamen
Kokosraspel
etwas Öl

Röstet die gemahlenen Mandeln in einer Pfanne leicht an und gebt anschließend das Vanillemark und den Löwenzahnhonig dazu. Vermengt alles zu einer homogenen Masse, die sich leicht kneten lässt (gebt eventuell noch etwas Wasser hinzu). Füllt nun die Masse in eine kleine mit Öl eingepinselte Form (zum Beispiel eine Tupper Dose), drückt sie gut an und stellt sie für eine halbe Stunde in den Kühlschrank. Schneidet die Masse anschließend in Würfel und wälzt diese nach Belieben in Sesamsamen oder Kokosraspeln und füllt sie in Papierförmchen.



Demnächst wird übrigens meine neue Errungenschaft eingeweiht. Schaut her, was für wunderschöne Dinge ich vom Markt mit nach Hause brachte:


Ich bin jetzt schon ganz verliebt in das Nudelholz. Bis Dato wurden meine Teige nämlich ziemlich profan mit einem hohen Glas ausgerollt. Jede Wette, dass es so gleich dreimal so viel Spaß macht? =)


Und für ein wenig Gute-Laune-Sommerstimmung (ich will immer tanzen, wenn ich den höre):

1 Kommentar:

  1. *mmmm* *yummy* sieht -wie immer- ganz toll aus. Könnten wir uns darauf einigen das ich DURCH den PC greifen kann um an Deine Leckerein zu kommen? Fänd ich toll ^^
    *lach* ich hab früher auch kein Nudelholz gehabt. Dann irgenwann ein total doofes was dazu führte das ich immer noch zur Flasche griff.
    Flaschen eigenen sich hervorragend zum ausrollen von Teigen ^^

    Mittlerweile hab ich mir aber ein tolles Nudelholz in ROSA gekauft, mit Kugellager. Das Teil ist der HAMMER! Hätten wir einen Kamin würde es über dem Kamin hängen. Ich liebe es ^^

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